Wohnungsbau: Baugenehmigungen und Auftragseingänge
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Die Krise im Wohnungsbau hält weiter an. Insbesondere die Baugenehmigungen bleiben im Keller.
Mitte Oktober hat das Statistische Bundesamt Zahlen zu den Baugenehmigungen von Wohnungen im August 2024 veröffentlicht. Im August wurden bundesweit 18.281 Wohnungen genehmigt, das ist ein Rückgang von knapp 7 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Von Januar bis August gab es bei Mehr-familienhäusern gut 3 % weniger Baugenehmigungen als im Vorjahreszeitraum, bei Einfamilienhäusern waren es sogar fast 12 %. Wurden bis zum August 2023 noch insgesamt 175.800 Wohnungen genehmigt, so sind es in diesem Jahr nur noch 141.915. Das ist ein enormer Rückgang gegenüber den Vorjahren, in denen noch rund 240.000 Wohnungen genehmigt wurden.
Die Auftragseingänge gingen bis zum August 2024 real um gut 6 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zurück, gegenüber dem Jahr 2022 sind es sogar fast 30 %. Daraus folgt: Allein in diesem Jahr fehlen bis August gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 bis 2022 fast 100.000 Wohnungen.
"Da müssen wir mit starken Impulsen gegensteuern. Die Wohnungsbaukrise darf nicht zum Normal-zustand werden. Die Folgen wiegen einfach zu schwer, denn sie sind nicht nur eine Katastrophe für den Wohnungsmarkt und die vielen Menschen, die auf Wohnungssuche sind. Der Rückgang von 30 % bei den Auftragseingängen bedeutet auch eine Unterauslastung der Kapazitäten, die von den Bauunternehmen in den Vorjahren geschaffen wurden.", sagte dazu Felix Pakleppa, Hauptgeschäfts-führer des ZDB.
Nach der aktuellen ifo-Konjunkturumfrage liegt die Auftragsreichweite im Wohnungsbau noch bei 3,2 Monaten. Im August 2022 lag sie hingegen noch bei 5,7 Monaten. "Trotz vieler Maßnahmen der Bundesregierung bleiben die Investitionen in Wohnimmobilien im erheblichen Umfang aus, weil die Impulse aus Berlin zu schwach sind. Der Gebäudetyp E kann dabei helfen, Baukosten zu senken.", so Pakleppa weiter.
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes zu den Betrieben des Bauhauptgewerbes mit mehr als 20 Beschäftigten erreichte der Umsatz im Bauhauptgewerbe im August 10,2 Mrd. EUR, das ist ein Plus von 3,3 %. Davon entfielen auf den Hochbau 4,9 Mrd. EUR, das sind 4 % weniger. Auf den Tiefbau entfielen ca. 5,3 Mrd. EUR, das ist ein Plus von 11 %. Von Januar bis August erreichte der Umsatz ca. 69,4 Mrd. EUR, das sind +0,3 % über dem Vorjahreswert. Im Hochbau wurden ca. 35,2 Mrd. EUR umgesetzt, das ist ein Minus von 7 % und im Tiefbau waren es ca. 34, 2 Mrd. EUR, das ist ein Plus von 9 %.